Was ist eigentlich das Toxische Schocksyndrom? Ist es wirklich so gefährlich und wird durch Tampons ausgelöst? Gibt es irgendwelche Alternativen? Antworten auf diese und andere Fragen rund um TSS erfährst Du in diesem Ratgeber. Obwohl die Beträge auf dem Blog von menstruationstasse.com normalerweise nur für Frauen geschrieben sind, ist TSS ein Thema, das auch für Väter und Ehemänner relevant ist.
In diesem Ratgeber erfährst Du:
Was ist das toxische Schocksyndrom?
Das toxische Schocksyndrom ist eine durch Staphylococcus aureus Bakterien ausgelöste, multiorganelle Infektionskrankheit. Das wird Dir jetzt vermutlich nicht allzu viel sagen. Vereinfacht gesagt bedeutet es, dass diese Bakterien eine Infektion auslösen, die zu starken Kreislaufproblemen und Nieren-, sowie Leberschäden führen kann. Häufig haben Ärzte jedoch Schwierigkeiten die Krankheit zu erkennen, da Symptome wie Kopfschmerzen, Fieber oder Schüttelfrost, auch Begleiterscheinungen von vielen anderen Beschwerden sind. Die Behandlung findet durch hochdosierte Antibiotika statt. Um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, werden zudem Infusionen verabreicht. Im Normfall muss der Patient auf die Intensivstation, weil sich die Bakterien im gesamten Körper ausbreiten und deshalb auch Organe oder Gliedmaßen beschädigen können. In den ersten drei Wochen nach Infektion, ist das toxische Schocksyndrom potentiell tödlich. Die Sterblichkeit liegt je nach Quelle zwischen 2 und ca 5%. Von TSS sind zu über 90% Mädchen und Frauen zwischen 13 und 45 Jahren betroffen.
Wodurch wird das toxische Schocksyndrom verursacht?
Das insbesondere Frauen betroffen sind liegt daran, dass Tampons das toxische Schocksyndrom auslösen können. Insbesondere Tampons aus synthetischen Materialien, die besonders lange verwendet werden können, bilden für die Staphylococcus aureus Bakterien den idealen Nährboden. Auch wenn zum Großteil Frauen betroffen sind, können durchaus auch Männer an TSS erkranken. So können sich die Bakterien in offenen Hautwunden entwickeln. Männer infizieren sich besonders häufig nach Operationen im Krankenhaus Weil aber vor allem Tampons als Auslöser gelten, finden sich auf den Verpackungen Warnhinweise, dass ein Tampon TSS auslösen kann. Doch die wenigsten Frauen wissen was das eigentlich ist und auch ich habe lange Zeit überhaupt nicht darauf geachtet.
Bekanntgewordene Fälle
Ich habe nachdem mir die Gefahr des toxischen Schocksyndroms bewusst wurde, ein wenig recherchiert um zu sehen,. Die Fälle, von denen in der Zeitung berichtet wird, sind natürlich dementsprechend schlimm. Ein TSS muss nicht zwangsläufig zu Amputationen oder gar dem Tod führen, aber in besonders prekären Situationen kann es dazu kommen.
- Focus.de (Bericht einer Mutter über den Tod ihrer 13-jährigen Tochter, ausgelöst durch ein TSS in Verbindung mit Tampons.)
- Zeit.de (Artikel über die tödliche Gefahr von Tampons.)
- Vice.com (Reportage über ein erfolgreiches Modell, der aufgrund des toxischen Schocksyndroms das rechte Bein amputiert werden musste.)
Alternativen zu Tampons
Wie Du siehst, ist mit dem TSS wirklich nicht zu spaßen. Aus diesem Grund ist es wichtig Vorkehrungen zu treffen, die verhindern, dass es zu einem toxischen Schocksyndrom kommen kann. Hierfür bieten sich insbesondere Alternativen zu Tampons an. Als erstes fallen Dir dabei sicherlich Binden ein. Doch es gibt noch eine weitere, deutlich komfortablere Lösung: Menstruationstassen.
Wie Du siehst, haben Menstruationstassen nicht wirklich etwas mit Tassen zu tun. Es sind kleine Kappen aus medizinischem Silikon, die in etwa die gleiche Größe wie ein Tampon haben. Doch im Gegensatz zu Tampons, werden Menstruationscups, nicht so häufig mit dem toxischen Schocksyndrom in Verbindung gebracht. Sie haben aber noch weitere Vorteile. So können sie bis zu 8 Stunden am Stück verwendet werden und müssen nicht alle zwei bis vier Stunden gewechselt werden. Zudem sind die Cups wiederverwendbar. Das bedeutet, dass sie nach dem Tragen, einfach mit etwas Wasser ausgespült und erneut verwendet werden können. Durch die bis zu 10 Jahre lange Wiederverwendung, spart man außerdem noch eine Menge Geld. Wobei ich Dir ehrlich sagen muss, dass ich Menstruationstassen selber erst seit ein paar Jahren verwende und deshalb nicht sicher weiß, ob die Haltbarkeit wirklich 10 Jahre beträgt. Aber da die Becher gerade mal ein paar Euro kosten, rentiert sich die Anschaffung aus finanzieller Sicht eh bereits nach ein paar Monatszyklen. Wenn Du mehr über die Anschaffung wissen und zudem mein Favoriten-Modell sehen möchtest, lies Dir meinen Ratgeber Menstruationstasse kaufen durch.
Aber ich habe Menstruationstassen eigentlich aus einem ganz anderen Grund gekauft. Klar hatte ich wie wahrscheinlich jede Frau, schon einmal den Warnhinweis zum TSS, auf den Verpackungen von Binden und Tampons gesehen. Doch lange Zeit habe ich mich damit nicht weiter beschäftigt, weil ich nicht gedacht hätte, dass ein Produkt verkauft werden darf, welches eine so gefährliche und vor allem schwerwiegende Krankheit auslösen kann. Mein Grund für den Umstieg auf Menstruationstassen, war die Flexibilität und Freiheit die man dadurch während seiner Tage bekommt. Es ist kein Problem mehr, während seiner Periode schwimmen zu gehen, Sport zu treiben, oder lange keine Gelegenheit zu haben, das Hygieneprodukt zu wechseln. Das ist für mich der eigentliche, große Vorteil.
TSS anderweitig vorbeugen
Solltest Du Dich nicht für die Alternative zu Tampons und Binden begeistern können, gibt es dennoch ein paar Möglichkeiten, wie Du das Risiko für ein toxisches Schocksyndrom spürbar reduzieren kannst. Vor allem ist die Hygiene und Sauberkeit beim Einführen von Tampons enorm wichtig. Dafür solltest Du Dir wirklich immer gründlich die Hände waschen und am besten sogar desinfizieren. Das Gleiche gilt natürlich auch bei der Anwendung von Menstruationstassen. Ich verwende zum Beispiel gerne das OCTENISEPT von Schülke*. Das brennt nicht, ist klein und handlich und so perfekt für unterwegs wie zuhause.
Neben der Sauberkeit solltest Du ein Tampon niemals über Nacht verwenden. Am besten solltest Du den Tampon oder die Binde alle paar Stunden wechseln. Eine zusätzliche Vorsichtsmaßnahme ist das Einführen des Tampons mit einem Applikator. Letztendlich gibt es für keine Erkrankung 100% Schutz. Aber durch gewisse Vorsichtsmaßnahmen, kannst Du das Risiko für TSS reduzieren.